lucynth

Beschreibung

lucynth ist ein lichtsensitiver Synthesizer. Wenn genügend Licht auf die Sensoren fällt, werden die Oszillatoren des Synthesizers aktiviert - oder stumm geschalten, je nach Einstellung. lusynth entstand für ein Seminar von Kerstin Stakemeier und Jan St Werner über die kulturrevolutionäre Bewegung der russischen Oktoberrevolution. Das Ausbrechen aus traditionellen musikalischen Konzepten und Instrumentarien zu dieser Zeit führte zu zahlreichen Erfindungen von elektroakustischen Klangerzeugern und Instrumenten. Das Theremin ist hier das prominenteste Beispiel. Instrumente wie das Variophone oder der ANS Synthesizer verwandeln Lichtsignale in Klang.

Der lucynth Synthesizer greift die Ideen von Licht und Klang auf und verwendet heutige technische Mittel. Die Transparenz des Gehäuses unterstreicht den Begriff "Licht". Die Form des Synthesizers ist an einen Plattenspieler angelehnt, so dass sich die Bedienung sofort erschließt. Im Seminar bietet er den Studenten ein praktisches und intuitiv zu bedienendes Instrument zum Experimentieren. Transparente Acrylscheiben können bemalt, beklebt oder belegt werden, um die drei Lichtsensoren dem Licht auszusetzen oder abzuschatten und damit Klang zu erzeugen oder stumm zu schalten. Die Tonhöhe der drei "Spuren" kann stufenlos angepasst werden, genau so wie Attack- und Releasezeit. Für mehr Variation kann jede Spur in einen Modus geschaltet werden, in dem bei Beginn eines neuen Tones die Tonhöhe zufällig aus dem Moll-Akkord über der eingestellten Tonhöhe ausgegeben wird.

Nürnberg 2018

Aufbau

lucynth besteht aus einem Gehäuse aus durchsichtigen Acrylplatten. Die Grundform wurde mit Hilfe der Webseite http://www.makercase.com erzeugt und in der Digitalwerkstatt der Akademie hergestellt (thx to Anna Lang). Im Gehäuse sitzt ein Arduino. Das Synthesizer-Programm verarbeitet die Sensorsignale und nutzt die Mozzi Bibliothek zur Sounderzeugung.

Drei Phototransistoren dienen als Lichtsensoren. Die Tonhöhe dieser drei Spuren kann mit Drehpotentiometern angepasst werden. Für jede Spur kann mittels eines Kippschalters das Abspielen zufälliger Akkordtöne ein- und ausgeschaltet werden. Der vierte Schalter invertiert die Logik der Phototransistoren. Damit wird festgelegt, ob Sound ausgespielt wird, wenn Licht oder kein Licht auf die Sensoren fällt. Das vierte Drehpotentiometer verändert Attack- und Releasezeit in gleichem Maße.

Das 1-Kanal Audiosignal wird über eine 6,25mm Klinkenbuchse ausgegeben. Nach einer Erweiterung für das PEOPLE Festival in Berlin bietet das Gehäuse zwei weitere Klinkenbuchsen und Platz für zwei weitere Arduinos. So können die Spuren in drei getrennten Kanälen ausgegeben werden.

lucynth Source Code

Der Quellcode von lucynth kann hier heruntergeladen werden: